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Krankenhaus Guben

Projekt- und Entwicklungszentrum

Das Naëmi-Wilke-Stift möchte in der Region, in Brandenburg und grenzüberschreitend innovative medizinische und klinische Projekte etablieren. Im Haus wurde deshalb ein Projektbüro unter der Leitung von Beate-Victoria Ermisch gegründet. Das Team unterstützt bereits laufende Projekte des Hauses, zielt jedoch vor allem auf eine breite Einwerbung innovativer Vorhaben mit neuen Möglichkeiten und Perspektiven für das Naëmi-Wilke Stift.

Das größte Projekt, welches vom Projektbüro in 2021 gestartet wurde, ist die Beantragung von Fördermitteln aus dem Krankenhauszukunftsfonds. Die Digitalisierung von Krankenhausprozessen ist für die zukünftige Arbeit im Haus und in der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen notwendig. Der höhere Grad der Vernetzung und die Ausgestaltung in Form von bundesweiten Standards innerhalb des Gesundheitswesens strebt eine verbesserte Patientenversorgung an.

Unter dem Motto „Europa macht´s möglich…“ schreibt Interreg seit über 30 Jahren Erfolgsgeschichten in der europäischen grenzüberschreitenden Kooperation. Die Eurostadt Guben-Gubin möchte eine neue Erfolgsgeschichte hinzufügen. Den Auftakt dazu gaben am 17. April Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, der Vizewojewode der Wojewodschaft Lubuskie, Dariusz Popławski, sowie weitere hochrangige politische Gäste beim Kick Off für das Projekt „Grenzüberschreitende Gesundheitskooperation“. Konkret geht es dabei um die Konzeptionierung eines länderübergreifenden, internationalen Gesundheitszentrums auf polnischer Seite in Gubin, wobei eine generelle europäische Lösung angestrebt wird.

Kurz vor Weihnachten hatte das Naëmi-Wilke-Stift die Bewilligung für das Projekt erhalten. Verbunden ist damit eine EU-Förderung in Höhe von fast einer Million Euro. Gemeinsam mit den Städten Guben und Gubin, dem Universitätsklinikum in Zielona Góra und der kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg soll bis Ende 2026 in Gubin ein ambulantes Versorgungszentrum aufgebaut werden, das medizinische Versorgung in einer 360° Perspektive ermöglicht. Konkret heißt das: deutsche und polnische Staatsbürger sollen unabhängig von ihrer Versicherung in diesem Zentrum ambulante medizinische Leistungen in Anspruch nehmen können. Das Zentrum wird durch niedergelassene Fachärzte besetzt. Als Unterstützer in dem extra für dieses Projekt gegründeten Expertenrat sind neben der Kassenärztlichen Vereinigung unter anderem die AOK, die DAK sowie der polnische nationale Gesundheitsfond (NFZ).

Am Rande gab uns Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke ein kurzes Interview. Wer es sich anschauen möchte, findet es unter folgendem Link: https://fb.watch/rDmd5XvvaN/

Der Ausbau digitaler Infrastruktur wird sich in allen Abteilungen des Krankenhauses bemerkbar machen. Im Bereich der zentralen Notaufnahme werden neben Veränderungen, die durch die Digitalisierung entstehen, noch weitere Umstrukturierungsprozesse erfolgen. Eine Projektgruppe von Mitarbeiter*innen, die in diesem Bereich die Spezialisten darstellen, wurde im September 2021 gegründet und strukturiert und organisiert die notwendigen Maßnahmen. Die Notaufnahme stellt einen zentralen Pfeiler des Krankenhauses dar. Ihre Neugestaltung hinsichtlich der räumlichen und organisatorischen Struktur wird die Patientenaufnahme und deren Versorgung erleichtern und verbessern.

Ein erster Schritt war die Re-Zertifizierung als Traumazentrum, die im Frühjahr 2022 erfolgte.

Um dem Kindergarten um einen gesundheitsbezogenen Bereich zu erweitern, möchte das Naëmi-Wilke-Stift eine 24/7-Gesundheits-Kita mit der Option eines Mehrgenerationenhaushalts eröffnen. Mit dem Ziel ein familienfreundliches Zentrum mit unterschiedlichen Angeboten unter einem Dach zu gründen, möchten wir für Mitarbeiter*innen des Krankenhauses und Einwohner*innen der Stadt Guben/Gubin und dem naheliegenden Umkreis die Möglichkeit einer 24/7 Betreuung der Kinder und damit eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen. Vor allem für Eltern und Arbeitnehmer*innen, die im Schichtsystem arbeiten, wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Gleichzeitig erleben die Kinder durch das Zusammenwohnen mit mehreren Generationen das natürliche Bild der Menschwerdung. Die Gesundheits-Kita soll als Modellvorhaben dienen, das neben einer Erleichterung für Familien zugleich den sozialen Auswirkungen der demografischen Entwicklung entgegenwirken soll.

Geplant ist der Ausbau eines regionalen Versorgungszentrum. Die ländliche Region soll eine gleichwertige Behandlungsqualität wie Metropolen erfahren. Durch die Ausweitung der Telemedizin wird die Diagnostik und Behandlung von Patient*innen von Spezialisten begleitet, wodurch eine wohnortnahe, qualitativ hochwertige Behandlung gewährleistet werden kann.

Für das Naëmi-Wilke-Stift und für die Stadt Guben ist die Erweiterung deutsch-polnischer Projekte von großer Bedeutung. Die Erweiterung des Projektes „Gesundheit ohne Grenzen in der Eurostadt Guben-Gubin“ war ein großer Erfolg. Die Zusammenarbeit mit polnischen Einrichtungen und die Behandlung von Patient*innen aus Gubin und Umgebung sind für Guben und das Krankenhaus eine essentielle Aufgabe, die in den nächsten Jahren weiter gefestigt und ausgebaut werden muss. Im November 2021 konnte das Internationale Patientenbüro eröffnet werden. Dies war ein großer Schritt, um vor allem polnischen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Menschen anderer Nationen die notwendige Unterstützung im Behandlungsprozess zu bieten.

GoG Erweiterung des Projektes – ambulante Pflege in Gubin

Auch in Polen verlangt der demografische Wandel ein Umdenken. Auch dort ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Patienten von ihren Angehörigen zu Hause umfänglich unterstützt werden. Das Naëmi-Wilke-Stift möche ein Pilotprojekt mit zehn Patienten aus Gubin starten, die nach einer Operation Pflege zu Hause erhalten sollen. Dazu ist es wichtig, die Rahmenbedingungen der häuslichen Pflege in Polen und Deutschland abzugleichen und vor allem den Bedarf zu ermitteln.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist ein Deutsch- polnisches Symposium: Ambulante Pflege grenzüberschreitend denken. Hier können sich die Akteure koordinieren, Chancen und Einsatzmöglichkeiten diskutieren.

 

Um dem Krankenhaus neue Perspektiven zu ermöglichen, wurde im Transportbereich ein innovatives Projekt beantragt. Mit dem Vorhaben „Curefly“ soll die Machbarkeit des Transports medizinischer Proben per Drohnenflug von Guben in das 40 Kilometer entfernte MVZ Gemeinschaftslabor in Cottbus wissenschaftlich untersucht werden. Zusammen mit der Titus Research GmbH und der Germandrones GmbH hat das Naëmi-Wilke-Stift, gefördert durch das Programm „Innovative Luftmobilität“ des Bundesverkehrsministeriums, das Projekt 2022 gestartet. Zunächst einmal gilt es, bürokratische Hürden zu nehmen, bis die erste Drohne abhebt.

Auch auf dem Landweg soll der Nachhaltigkeitsaspekt des Betriebes ausgebaut werden. Die Erweiterung der Fahrzeugflotte des Naëmi-Wilke-Stifts wird durch die Anschaffung von Elektroautos erfolgen. Diese sollen vor allem für die Diakonie Sozialstation, aber auch für das gesamte Stiftspersonal zur Verfügung stehen.